Was sollte man bei der Holzbauplanung beachten?
Bei der Holzbauplanung müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Es werden dabei nicht nur die gestalterischen und räumlichen Anforderungen mit dem Bauherrn besprochen. Die Holzbauweise unterscheidet sich von anderen Bauweisen mit Beton oder Stahl, da beim Holzbau viele Teile vorgefertigt werden. Das gilt beispielsweise für Decken oder Wände. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was bei der Holzbauplanung zu beachten ist.
Was sind die Besonderheiten bei der Holzbauplanung?
Ein Holzbau besteht meistens aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Funktionen. Diese machen eine Holzbauplanung komplex. Für eine gute Planung ist es daher ratsam, frühzeitig einen erfahrenen Holzbauplaner einzubinden.
Der Planungsprozess bei der Holzbauplanung unterteilt sich in einzelne Abschnitte. Diese betreffen in erster Linie folgende Komponenten:
- Konzeptberatung
- Tragwerksplanung
- Planung der Schichtaufbauten
- bauphysikalische Beratung
- Planung hinsichtlich des Brandschutzes
- Planung der Ausschreibung und des Budgets
Was sind die Schwerpunkte in der Beratung beim Holzbau?
Im Rahmen der Bauberatung werden verschiedene Holzsysteme vorgestellt und ein geeignetes ganzheitliches Konzept für das Projekt entwickelt. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich vor allem vier Holzbauweisen etabliert. Wir stellen sie im Folgenden kurz vor.
Riegel und Fachwerkbau
Der Fachwerkbau, auch Riegel genannt, entstand ursprünglich in Regionen, in denen es nicht genug Holz für den Blockbau gab. Daher kommt das Holz bei dieser Bauweise nur dort zum Einsatz, wo es die Statik erfordert. Anschliessend wird die gesamte Konstruktion verkleidet. Daher sind die Ansprüche an die Qualität vom Holz beim Fachwerkbau geringer als beim Blockbau.
Gleichzeitig sind die Arbeiten an einem Riegelbau aber schneller abgeschlossen und bieten bessere Möglichkeiten der Gestaltung. Auch kann die Wärmedämmung dank der Verkleidung besser untergebracht werden.
Ständerbau
Der Block- und der Riegelbau machen recht grosse Holzquerschnitte erforderlich. Gleichzeitig gelten strenge Richtlinien, was die Holzfeuchte angeht. Um diesen beiden Punkten gerecht zu werden, kam es zur Entwicklung der Ständerbauweise. Dabei laufen die Ständer von der Schwelle zum Dach durch. Die Dicke der Holzbohlen beträgt 60 bis 80 Millimeter.
Alle Bohlen tragen das Gewicht der Konstruktion gleichmässig. Daher befinden sie sich in verhältnismässig kleinen Abständen zueinander. Die Aussteifung findet dann mittels der Beplankung statt.
Rahmenbau
Im Rahmenbau stellen die Ständer, die Schwelle und der Einbinder den Wandrahmen für die Höhe eines Stockwerks dar. Die Tragefunktion wird auf sämtliche Ständer gleichmässig verteilt, sodass es nicht zu einer höheren Einzellast kommen kann. Dafür liegen die Rasterabstände der Ständer bei 650 Millimetern. Sowohl die Ständer als auch die Balkenlagen haben einen standardisierten, brettartigen Querschnitt.
Trotz der Standardisierung ermöglicht der Rahmenbau erhebliche Freiheiten bei der Gestaltung. Zudem können dank der Elementbauweise viele Teile in der Werkstatt vorgefertigt werden. Die Aussteifung geschieht auch beim Rahmenbau über die Beplankung. Zur Verbindung der Holzelemente werden üblicherweise nur Nägel verwendet.
Holzskelettbau
Beim Holzskelettbau bilden Stützen und Träger das Primärtragwerk. Ihr Abstand ist mit zwei bis acht, Metern relativ gross. Das Sekundärtragwerk, das aus Balken und Sparrenlagen besteht, liegt auf dem Primärtragwerk auf. Bei den Aussen- und Innenwänden ist eine freie Anordnung möglich, da sie nicht vertikal belastet sind. Es herrscht somit eine klare Aufteilung, welchen Bauteilen welche Aufgabe zukommt.
Auch beim Holzskelettbau sind umfangreiche Vorfertigungen möglich. Zudem ergeben sich kurze Arbeitszeiten bei der Montage. Die Bauweise ist sehr leicht, es wird ausserdem recht wenig Holz benötigt. Die Räume in der fertigen Konstruktion können frei eingeteilt werden.
Die Tragwerksplanung
Einen weiteren Teil im Planungsprozess bildet die Tragwerksplanung. Dafür wird ein statisches Konzept erarbeitet, das die Dimensionen und Aufbauten des Projekts beinhaltet. Im Konzept spielen vor allem die tragenden Bauteile und die entsprechenden Verbindungen eine grosse Rolle.
Für die Tragwerksplanung stehen verschiedene Tragwerke und Tragwerkskonstruktionen zur Verfügung. Die Wahl orientiert sich dabei an der jeweiligen Bauweise. Zu den wichtigsten Tragwerken im Holzbau gehören:
- Lineare Tragewerke
- Flächige Tragewerke
- Fachwerke
Lineare Tragewerke
Stützen, Sparren, Pfetten, Binder und Träger haben meistens rechteckige Geometrien und leiten Lasten an einem bestimmten Knotenpunkt oder ein Fundament.
Flächige Tragewerke
Ist eine Sammelbezeichnung für Tragwerke, die aus Konstruktionselemente bestehen, deren Dicke im Verhältnis zu ihrer übrigen Dimension klein sind.
Fachwerke
Fachwerke können diverse Formen haben und werden meistens bei grossen Spannweiten eingesetzt. Ein Fachwerk besteht aus vielen verbundenen Stäben, welche die Kräfte an den Einleitungspunkt leiten.
Das Tragwerk richtet sich dabei vorwiegend nach den jeweiligen Gegebenheiten. Bei Skelettbauten bestehen sie aus durchgehenden Stützen und waagrecht angebrachten Trägern. Für Holzrahmenbauten werden hingegen Tragegerippe aus Hölzern mit gleichem Querschnitt verwendet. Bei Massivholzbauten wiederum gelangen verschiedene Schichtholzelemente zur Anwendung. Beim System Holzblockbauten werden ein- oder mehrfache Nut-Feder-Verbindungen eingesetzt.
Die Schichtaufbauten
Die Planung der Schichtaufbauten berücksichtigt alle notwendigen Bauwerksteile. Dazu gehören die Beplankungen, die Bekleidungen, Dämmungen, Dichtungen und die Hausanschlüsse.
Bei Massivholzbauten oder Tafelbau verwendet man in erster Linie zusätzliche Dämmschichten bei den Aussenwänden. Bei Holzrahmen- und Holztafelbauten werden Bauteile bereits fertig verputzt und mit den entsprechenden Anschlüssen versehen, geliefert und verbaut. Zu den Hausanschlüssen zählen vor allem:
- Elektroinstallationen
- Verteileranschlüsse für die Heizanlage
- Anschlüsse für Lüftung und Kühlung
- Sanitäranschlüsse
Das Rahmenbausystem
Das Rahmensystem verfügt über Holzpfosten, die mit einer unteren und oberen Gurte aus Holz zusammengehalten werden. Der Zwischenraum wird mit Dämmstoffen befüllt. Massivholzwände, die mit Brettstapelholz, Brettsperrholz oder Furnierschichtholz hergestellt wurden, können aussenseitig gedämmt werden. Harte Dämmplatten können dabei direkt an den Massivholzwänden befestigt werden.
Die bauphysikalische Beratung
Die bauphysikalische Beratung umfasst den kompletten Bau. Sie beinhaltet den Schallschutz, den Brand- und Wärmeschutz sowie den Schutz vor Feuchtigkeit. In der heutigen Zeit werden auch Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz berücksichtigt.
Holz besitzt zwar eine gute Tragfähigkeit, aber eine relativ geringe Dichte. Daher ist auch die Wärmeleitfähigkeit eingeschränkt. Das ermöglicht allerdings den Einbau von Tragwerksteilen in der Dämmebene, ohne dadurch grosse Wärmebrücken zu erzeugen.
Holz im Aussenbereich ist wiederum sehr anfällig für Feuchtigkeit. Nicht nur Niederschläge führen zu Feuchtigkeit, sondern auch Kondenswasser. Aus diesem Grund ist die Planung und Umsetzung einer luft- und diffusionsdichten Schicht notwendig. Um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden, gibt es ebenfalls verschiedene bauphysikalische Möglichkeiten.
Für den Schallschutz sorgen in der Regel schwere Bauteile. Sie verringern die Übertragung von Körperschallwellen. Mehrschalige Aufbauten können hingegen den Luftschall eindämmen. In der Planungsphase müssen bestimmte Grenzwerte beachtet werden, und die Massnahmen sind auf die Bauweise abzustimmen.
Wie sehen Konzepte für den Brandschutz bei der Holzbauplanung aus?
Ein wichtiger Aspekt bei Holzbauten ist natürlich der Brandschutz. Das gilt in erster Linie für mehrgeschossige Holzbauten. Für Holzbauten müssen entsprechende brandschutztechnische Bekleidungen eingesetzt werden. Die brandschutztechnischen Konzepte planen wir gemeinsam mit den Behörden.
Die Brandschutzkonzepte müssen ganzheitlich sein. Das heisst, sie müssen folgende Punkte beinhalten:
- baulichen Brandschutz
- Brandschutz für Anlagen
- abwehrenden Brandschutz
- organisatorischen Brandschutz
Alternativ dazu können auch bauliche Kompensationsmassnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes im Holzbau beitragen.
Wie sehen Konzepte für Ausschreibung und Budget bei der Holzbauplanung aus?
In dieser Planungsphase geht es vor allem um die Schätzung der für das Projekt anfallenden Kosten. Dafür ist eine Detailplanung notwendig. Entscheidend für die Kosten sind der Grundriss des Gebäudes, die Holzbauweise sowie das verwendete Holz und die Holzelemente.
Bei der Planung der Ausschreibung geht es vor allem darum, welche Handwerksbetriebe am Projekt mitwirken sollen. Dafür versendet man eine sogenannte Devisierung an verschiedene Handwerksbetriebe.
Nach der Ausschreibung wird die Offerte eingeholt, und die Subunternehmen werden ausgewählt. Danach werden die einzelnen Verträge ausgearbeitet. Die 1a hunkeler holzbau AG übernimmt alle Aufgaben vom Einzelauftrag bis hin zur Gesamtrealisierung eines Projekts. Langjährige Erfahrung und fachlich kompetente Mitarbeiter zeichnen unser Unternehmen aus.
Umbauten und Ausbauten im Holzbau
Der Holzbau bietet eine ideale Möglichkeit, Bestandsbauten aufzustocken und somit für mehr Wohnraum zu sorgen. Dachausbauten eignen sich vor allem für Gebäude in dicht besiedelten Regionen. Dort können Häuser nur vertikal erweitert werden, da die Grundstücksflächen keinen Anbau zulassen.
Ein Dachausbau sorgt ebenfalls für zusätzlichen Wohnraum. Alternativ dazu gibt es auch die Möglichkeiten einer Aufstockung oder einer Dachaufsattelung. Auch diese Massnahmen führen zu mehr Wohnraum.
Der Ausbau des Estrichs
Der Estrich ist ein durchaus begehrter Platz für Wohn- oder Arbeitsräume. Die Sanierung des Estrichs kann daher für mehr Wohnraum im Haus sorgen. Die Estrichsanierung bringt zudem mehrere Vorteile mit sich, wie:
- Man gewinnt mehr Wohnfläche ohne Landverlust.
- Er dient der Wertsteigerung der Immobilie.
- Der Estrich kann vermietet werden.
- Der Estrichausbau erzeugt lichtdurchflutete Wohn- und Arbeitsräume.
Zuverlässige Holzbauplanung mit der 1a hunkeler holzbau AG
Die 1 a hunkeler holzbau AG ist Spezialist für Holzbauplanung, Baumanagement und Holzbau, die ihren Sitz in Ebikon hat. Wir beschäftigen uns bereits seit über 240 Jahren mit dem Holzbau. In unserem Unternehmen gehen Tradition und Innovation Hand in Hand.
Unser Angebot im Holzbau reicht von einzelnen Dachfenster bis zum fertigen Holzhaus. Somit erhalten Sie unseren Service aus einer Hand. Wir übernehmen auch die Koordination von Handwerksarbeiten aller Branchen und arbeiten auf Wunsch ein Angebot aus.
Natürlich spielt bei uns auch das Thema Nachhaltigkeit eine grosse Rolle. Der Holzbau ist vor allem für energiesparende Gebäude eine geeignete Variante. Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, können Sie dafür unser Kontaktformular verwenden.